07.10.2014

AG Klinische Geweberegeneration

Auf dem DKOU vom 28.-31.10.2104 in Berlin wird es auch dieses Jahr wieder Sitzungen der AG „Klinische Geweberegerenation“ geben

Im KnorpelRegister der DGOU wurden bisher Knorpelläsionen des Kniegelenks und deren Therapie erfasst. Rechtzeitig zur Öffnung des KnorpelRegisters DGOU für die Indikationen Hüft- und Sprunggelenk, befasst sich die Arbeitsgemeinschaft „Klinische Geweberegeneration“ der DGOU auf Ihrer diesjährigen Sitzung in Berlin mit genau diesem Thema. Darüber hinaus wird von der Arbeitsgemeinschaft ein Basisseminar angeboten.

Mit der biologischen Regeneration von Gelenkknorpel ist im wesentlichen das Kniegelenk assoziiert. Das größte Gelenk des Menschen ist am häufigsten von klinisch symptomatischen Gelenkknorpelschäden betroffen. Es ist arthroskopisch sehr gut zugänglich und in den vergangenen Jahrzehnten ist ein tiefes biomechanisches Verständnis für das Kniegelenk und ein breites Wissen über verschiedene Gelenkpathologien entstanden.

Ein solches Wissen ist wichtig um zu verstehen, wieso Knorpelschäden entstehen und wie man ihrer Entstehung vorbeugen kann. Ferner können durch solche Kenntnisse die Ursachenpathologien der Knorpelschäden, wie z. B. chronische Instabilitäten oder Achsfehler mitkorrigiert werden.

Die inzwischen recht umfangreichen Erkenntnisse über knorpelregenerative Therapien am Kniegelenk sollen nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft „Klinische Geweberegeneration“ nun auch von anderen Gelenken gewonnen werden, weshalb die AG auf ihrer diesjährigen Sitzung den Focus auf weitere große Gelenke des menschlichen Bewegungsapparates richten wird.

Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Erstattungssituation im Gesundheitswesen von zentraler Bedeutung. Während eine Knorpelzellransplantation inzwischen von den gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen einer stationären Behandlung erstattet wird, ist eine solche Therapie für Knorpelschäden am Sprunggelenk nur dann erstattungsfähig, wenn der betroffene Patient in einer Studie eingeschlossen wird. Nähere Angaben zur Art einer solchen „Studie“ wurden nicht gemacht, das KnorpelRegister DGOU geht davon aus, hier eine einsprechende Plattform zu bieten.

Am Schultergelenk hingegen ist eine Knorpelzelltransplantation nicht erstattungsfähig. Als Begründung wird von Seiten des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) auf die mangelnde Studienlage am Schultergelenk verwiesen. Diese Entscheidung straft sich selbst Lügen, wenn man bedenkt, dass andere Verfahren zur Knorpelregeneration, wie beispielsweise knochemark-stimulierende Verfahren durchaus erstattet werden, obwohl die Studienlage solcher Verfahren am Schultergelenk nicht eben besser ist!

Mit der Öffnung des KnorpelRegister DGOU für weitere Gelenke und der entsprechenden Sitzung der AG auf dem kommenden Kongress sollen die richtigen Impulse für eine Erweiterung des Spektrums knorpelregenerativer Verfahren gegeben werden.

Die Sitzung findet am Dienstag, den 28.10. um 16:30 Uhr im Raum Berlin 1 statt.

Diskutiert werden Schulter-, Ellen-, Hüft- und Sprunggelenk als Indikation für knorpelreparative Verfahren. Ferner wird die Problematik der Bildgebung im MRT diskutiert und Parallelen zwischen Knorpel- und Meniskusregeneration erörtert.

Die Sitzung wird mit einem Jahresrückblick auf das KnorpelRegister DGOU beendet werden, welches im Rahmen des letzten Jahreskongresses seinen roll-out hatte.

Darüber hinaus bietet die AG Klinische Geweregeneration das Basisseminar „Rekonstruktive Knorpelchirurgie – Grundlagen und Techniken unterschiedlicher Verfahren“ an. Das Seminar richtet sich an Interessierte und soll die Grundlagen und Indikationen der Mikrofrakturierung, der Osteochondralen-Transferoperation und der Autologen Chondrozytentransplatation vermitteln. Die Sitzung findet am Mittwoch den 29.10.2014 um 16.30 Uhr im Raum New York statt. Eine gesonderte Anmeldung ist dazu notwendig.

Die Mitglieder der AG klinische Geweberegeneration treffen sich am Mittwoch dem 29.10.2014 um 14.30 im Salon 2 zur Mitgliederversammlung. Interessierte Kolleginnen und Kollegen welche in der Arbeitsgemeinschaft mitarbeiten möchten sind herzlich eingeladen und können bei dem Treffen in die Arbeitsgemeinschaft aufgenommen werden.

Wir laden im Namen der AG Klinische Geweberegeneration alle interessierten Kolleginnen und Kollegen zu diesen Sitzungen ein.

Dr. D. Albrecht und Dr. J. Fritz

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